Vortrag: Bethel – die verschwiegene Geschichte

Der Gedenkkreis Wehnen e. V. und der Förderverein internationales Fluchtmuseum e. V. laden zu einem Vortrag von Dr. Barabara Degen

„Bethel in der NS-Zeit. Die verschwiegende Geschichte“

am 30. Juni um 19.30 Uhr, Landesbibliothek, ein.

War Bethel wirklich ein Ort der Sicherheit für die Patienten der Bodelschwinghschen Anstalt während der NS-Zeit? Die Forschung von Dr. Barbara Degen bringt ganz neue Erkenntnisse.

Es war, wie in vielen Psychiatrien, der vorauseilende Gehorsam, der vielen Patienten das Leben kostete, auch in Bethel. Aus „Liebe“ wurde „Liebe zur Volksgemeinschaft“, das bedeutete den Tod für viele kranke, hilflose Menschen. Aus scheinbarer „Barmherzigkeit“ wurde zu Lasten der Kranken ein Sterilisations- und Tötungsgebot. So rechtfertigten auch die kirchlichen Einrichtungen ihre Zusammenarbeit mit dem Regime der Nationalsozialisten.

Das Verhalten der beiden großen Kirchen im damaligen Deutschland muss hinterfragt werden. So sah zum Beispiel der Pfarrer Heinrich Brinkmann dem Sterben in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt tatenlos zu. Seine Sorge galt lediglich dem mangelnden Platz für Gräber auf dem benachbarten Friedhof in Ofen.