Spurensuche, von São Paulo nach Wehnen

Seltener Besuch in der Gedenkstätte „Alte Pathologie“ in Wehnen. Alberto G. hatte sich zusammen mit seiner Frau auf die Suche nach seinem verschollenen Großvater gemacht.
Albert G. wanderte als junger Mann nach Brasilien aus, heiratete und gründete eine Familie. Nicht mehr nachvollziehbar sind die Gründe seiner Rückkehr nach Deutschland. Zunächst verlor sich seine Spur. Aber seinem Enkel ließ das Verschwinden seines Großvaters keine Ruhe. Er fand heraus, dass er nach seiner Rückkehr in Hamburg ankam, dann nach Wilhelmshaven in die Nähe seiner Geburtsstadt Varel ging. Schwer erkrankt landete er schließlich 1943 in der Heil- und Pflegeanstalt Wehnen. Dort erging es ihm wie den meisten Patienten. Es gab keine Therapie, sondern schwere körperliche Arbeit bei völlig unzureichender Ernährung. Krank und entkräftet starb er nach nur 8 Monaten. p1020016a
Dank der Forschung eines Medizinhistorikers und eines Psychiaters vom Gedenkkreis erfuhren Herr G. und seine Frau von dem Schicksal des Albert G.
Herr Alberto G. sah sich, begleitet vom wissenschaftlichen Beirat, die Ausstellung in der „Alten Pathologie“ an, verweilte vor dem Denkmal auf dem Gelände der Karl-Jaspers-Klinik und besuchte die „Euthanasie“-Erinnerungsstätte auf dem Ofener Friedhof. Hier nahm er Abschied von seinem Großvater.
Unser ganz besonderer Dank gilt Prof. Dieckert, der mit seinen portugiesischen Sprachkenntnissen die Gespräche mit unseren Gästen aus Brasilien erst möglich machte.

Sehen Sie hier einige Fotos vom Treffen mit Regina und Alberto G.

Dieses Ereignis griff auch die NWZ Ammerland auf und veröffentlichte dazu diesen Artikel.