Vortrag in Bremen „Sie starben wie die Fliegen…“

Vom schwierigen Erinnern an die Opfer der NS-Psychiatrie.
Vortrag am 23. Juni 2008, 19.30 Uhr in Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4 von Hedwig Thelen, stellvertretende Vorsitzende des Gedenkkreises

Während des Nationalsozialismus wurden in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Wehnen (bei Oldenburg) mindestens 1500 Menschen durch Hunger, Epidemien und fehlende medizinische Versorgung getötet. Anschließend verscharrte man sie in Massengräbern auf dem Anstaltsfriedhof. Obwohl dies in der Bevölkerung weitgehend bekannt war, hielt sich nach 1945 hartnäckig das „Gerücht“, dass es in Wehnen keine „Euthanasie“ geben habe.
An die Ermordeten mochte in der Nachkriegsgesellschaft niemand erinnert werden. Die Auseinandersetzung mit den vergessenen Opfern der NS-Psychiatrie begann in Oldenburg – wie auch in anderen Orten – erst in den 90er Jahren. In Wehnen war es ein Kreis von Angehörigen, die 1998 aktiv wurden. Es gelang ihnen, ein Mahnmal für die Opfer der NS-„Euthanasie“ und die Gedenkstätte „Alte Pathologie“ zu errichten.
Im Vortrag werden die systematischen Tötungen in der Heil- und Pflegeanstalt aufgezeigt und die Entstehung der Gedenkstätte nachgezeichnet.

Hedwig Thelen lebt in Bremen. Sie promoviert zum Thema der Veranstaltung und ist Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative, Bremen

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