Der Vorstand des Gedenkkreises Wehnen wünscht Ihnen und Ihren Lieben ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!
Es ist inzwischen guter Brauch, Ihnen zum Jahresende über „unser“ vergangenes Jahr zu berichten.
Wieder gab es viele Führungen, Vorträge, auch eine Buchvorstellung, hier ein paar Auszüge.
Blankenburg – dazu gab es mehrere Vorträge, auch stellten die Schüler der Waldorfschule im Januar ihr Forschungsprojekt vor
Die Wanderausstellung der DGPPN „erfasst, verfolgt und vernichtet“ kam im Februar in die Karl-Jaspers-Klinik. Dr. Ingo Harms hielt die Eröffnungsrede.
Der März brachte eine Veränderung. Wir wählten in der Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand, Heiner Pahl wurde 1. Vorsitzender und Dieter Gers stellvertretender Vorsitzender. Gerti Suntrup und Hanna Tilgner wurden als Beisitzerinnen gewählt. Außer den notwendigen Regularien gab es drei interessante Vorträge.
Im Mai war eine Schülergruppe aus dem Gymnasium Bad Zwischenahn/Edewecht von den Geschehnissen hier in Wehnen tief beeindruckt und nahm die Führung zum Anlass einer Nachbereitung.
In einer Pressekonferenz im August stellte Dr. Ingo Harms im August sein neues Buch
Buchhaltung und Krankenmord
vor, in dem er dem Verbleib des Geldes nachgeht, dass durch die Reduzierung der Nahrungsmittel für die Kranken in Wehnen gewonnen wurde. Einer der Hauptprofiteure war das Museumsdorf in Cloppenburg. Das Buch kann in jeder Buchhandlung und in der Gedenkstätte „Alte Pathologie“ erworben werden
Der Gedenktag 2016 fand bei bestem Wetter statt, so dass Hanna Tilgner am Denkmal das Schicksal, den qualvollen Tod, einer jungen Patientin aus den „roten Büchern“ vorlesen konnte. Als Hauptredner konnte, wie schon 2004, Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner gewonnen werden. Der Tag fand im Beisein von zahlreichen Gästen mit Grußworten von Susanne Miks, stellvertretende Landrätin und Dr. Christian Figge, leitender Arzt der Karl-Jaspers-Klinik sowie passender musikalischer Begleitung von der Gruppe Windspiel im Festsaal der Klinik statt.
Im Oktober haben wir erfahren, dass die Spuren der Euthanasie bis Brasilien reichen. Familie G. aus Sao Paulo suchte den vermissten Großvater. Die Spur endete auf dem Ofener Friedhof an der Euthanasie-Erinnerungsstätte.
Dr. Ingo Harms machte im November ein interessantes Thema zu einem Vortrag: „Kirche und Krankenmord“.
Unter den Augen der Kirche wurden die Behinderten und Geisteskranken in den oldenburgischen Anstalten ermordet. Von beiden Kirchen ist kein Wort des Bedauerns, der Kritik oder gar des Aufbegehrens überliefert.
In dieser Veranstaltung wurden Untersuchungen zur damaligen Haltung von Pfarrern, Landeskirche und Diakonie zum NS-Krankenmord mit Bezug auf heutige Reaktionen präsentiert.
Nach einer Führung in der „Alten Pathologie“ widmete die Friedrichsfehner kirchliche Jugendgruppe ihre diesjährige Veranstaltung zum 9. November den ermordeten Patienten aus Wehnen,(s.u.). Begleitet von jiddischer Musikdarbietungen berichteten sie im Rahmen eines Rollenspiels von den Wehner Geschehnissen.
Am Volkstrauertag 13. November besuchten wir den Gottesdienst in der Ofener Kirche. Es ist in den letzten Jahren selbstverständlich geworden, dass an diesem Tag in der Predigt, gehalten von Pastor Raudonat, der Toten der damaligen Heil- und Pflegeanstalt gedacht wird. An der Euthanasie-Erinnerungsstätte legten Mitglieder des Gedenkkreises und der Geschäftsführer der Karl-Jaspers-Klinik Kränze nieder. Vor dem Gedenkstein legten auch die Konfirmanden ein selbst gefertigtes Gesteck nieder, dafür ein herzliches Dankeschön!
Dies ist nur ein Auszug unserer Arbeit. Es fanden in 2016 etwa 40 Führungen, Vorträge und Veranstaltungen statt, sowie viele Forschungen nach Patienten, die dem Hungertod in Wehnen zum Opfer fielen. Die Aufträge von Angehörigen gehen an den wissenschaftlichen Beirat, der ggf. einen umfassenden Bericht erstellt.
Was fehlt noch? Eine Erweiterung, oder zunächst ein eigener Seminarraum, für die vielen Vorträge und Führungen, denn inzwischen haben wir uns zu einem außerschulischen Lernort entwickelt. Viele Schüler, Auszubildende, auch andere Gruppen, nutzen die Gelegenheit hier ein trauriges, besonderes Kapitel der Oldenburger Geschichte zu erfahren.
Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten (SNG) unterstützt uns in diesem Vorhaben, es fehlt jedoch eine Cofinanzierung und möglicherweise auch der Wille diese einmalige Gedenkstätte im Oldenburger Land entsprechend zu fördern.
Wir werden auch in 2017 Führungen, Vorträge und Veranstaltungen anbieten. Gerne nehmen wir Vorschläge für unsere weitere Arbeit entgegen.
Auf unserer Homepage informieren wir Sie aktuell über alle Ereignisse des Gedenkkreises Wehnen.
Wie Sie bereits wissen, arbeiten wir ehrenamtlich und werden von keiner Seite kontinuierlich unterstützt. Für die Fortführung unserer Arbeit und den Unterhalt der Gedenkstätte „Alte Pathologie“ würden wir uns sehr über eine Spende auf unser Konto IBAN: DE83280200501144949300 freuen.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben alles Gute, Glück und Zufriedenheit für das Neue Jahr 2017.