9. und 10. November in Deutschland.

Vielen Menschen ist an diesen Tagen eher der Fall der Mauer 1989 in Erinnerung, als die Progromnacht vom 9. auf den 10. November 1938.

In dieser Nacht brannten in Deutschland, Österreich und auch in der damaligen Tschechoslowakei die Synagogen. Der 9. November ist der Tag, an dem organisierte Schlägertrupps jüdische Geschäfte in Brand setzten. Es ist der Tag, an dem tausende Juden misshandelt, verhaftet oder getötet wurden. Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden waren. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten und schlimmsten Völkermord in der Geschichte der Menschheit.

In vielen Städten wird in verschiedenen würdevollen Feiern und Demonstrationen an diese Progromnacht erinnert. Dazu erreichte uns das Programm der Veranstaltungen der Stadt Nienburg.

In Oldenburg wird seit über 30 Jahren in einer besonderer Form an die Progromnacht erinnert. Jedes Jahr übernimmt eine Oldenburger Schule die Gestaltung dieses Tages. In diesem Jahr wird es die integrierte Gesamtschule IGS Flötenteich sein. Mittelpunkt der Oldenburger Veranstaltung ist der Schweigemarsch am 10. November um 15.00 Uhr vom Hof der heutigen Landesbibliothek bis zum Gefängnis, an dem viele OldenburgerInnen teilnehmen. Dies ist der Weg durch den die Oldenburger Juden am 10. November 1938 durch die Oldenburger Innenstadt vor ihrer Verhaftung getrieben wurden.

So wird dieser Teil der Oldenburger Geschichte vor dem Vergessen bewahrt. Es gibt sicher noch BürgerInnen unserer Stadt, die sich an diesen 10. November 1938 erinnern, aber sie waren damals überwiegend Kinder oder Jugendliche, und so ist es gut, dass heute Jugendliche diese Erinnerungsarbeit weiter führen.

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