Dokumentation & Forschung

Unsere Arbeit beruht auf den Erkenntnissen der Zeit­geschichts­forschung. Mit eigenen Recherchen und Forschungs­aufträgen beteiligen wir uns am Fortschritt dieser Wissenschaft.

Im Zentrum der Forschungen, die dem Gedenken zugrunde liegen, stehen die Familien der Angehörigen. Sie erhalten Auskunft und Klarheit über das Schicksal ihrer in Wehnen umgekommenen Vorfahren. Aber sie bekommen nicht nur Informationen, sondern sie bringen der Gedenkstätte Fotos, Briefe oder Familiengeschichten und halten so die Erinnerung an das Leben der Getöteten wach. Die Gedenkstätte ist ein Ort des Dialogs, durch den sich der Schatz an Informationen ständig erweitert.

Je genauer das Wissen über die Opfer, desto genauer auch das Wissen über die Täter und die Beweggründe für den Massenmord. Verantwortlich waren nicht nur die Ärzte und das Pflegepersonal, sondern auch die Beamten und Angestellte im Gesundheitswesen. Die Fürsorgeabteilung des Ministeriums, der heutige Bezirksverband, bereicherte sich durch Unterschlagung der Pflegegelder. Während die Kranken verhungerten, wurde das Geld in Grundstücken und Gebäuden angelegt, wurde Kapitalvermögen gebildet, etwa durch Beteiligungen an der Energieversorgung. Auch die Nazi-Kultur wurde gefördert. So erhielt das Museumsdorf Cloppenburg nicht nur Geld zum Ausbau, sondern wurde auf Befehl des Gauleiters vom Fürsorgeverband in Verwaltung genommen. Beide Einrichtungen gingen aus der NS-Zeit mit beträchtlichem Vermögen hervor. Nicht nur die Hungermorde, sondern auch die Ausbeutung der Patienten durch Einsatz in der Landwirtschaft, auf den Stationen und bei der Moorkultivierung („Vernichtung durch Arbeit“) bildeten dafür die Grundlage.

Die Gedenkstätte Wehnen bietet Dokumente, Zeitzeugenangaben und wissenschaftliche Publikationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Sie informiert zudem über das Schicksal der jüdischen Patient:innen, der Zwangsarbeiter:innen, der „Fremdpatient:innen“ aus Bremen und Wilhelmshaven.

Dank des Engagements des pädagogisch ausgebildeten wissenschaftlichen Beirats können Seminare, Kurse und Studientage angeboten werden. Alle MitarbeiterInnen stellen sich ehrenamtlich zur Verfügung – das Angebot der Alten Pathologie ist auf Spenden angewiesen.

Begleitete Projekte & Forschung

Durch die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen im gesamten Oldenburger Land fördert die Gedenkstätte Wehnen das gesellschaftliche Engagement junger Menschen.

Vorträge & Veranstaltungen

Zur historisch-politischen Bildungsarbeit der Gedenkstätte Wehnen zählt die Durchführung von Vorträgen und Veranstaltungen, wie Filmvorführungen, Lesungen oder Gedenkveranstaltungen.

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